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Dienstag, 25. Juli 2023

[ #demokratiebildung ] Politische Bildung in Zeiten des Populismus


Was bedeutet das für die politische Bildung in der Schule? Zeitgemäße Ansätze und Vorschläge der Friedrich-Ebert-Stiftung.

Wie wichtig es ist, dass junge Menschen ein Verständnis für die zunehmend komplexer werdenden politischen Zusammenhänge entwickeln, ist in der letzten Zeit besonders deutlich geworden. Die politische Großwetterlage ist von Turbulenzen geprägt.

Für Deutschland belegt zum Beispiel die „Mitte-Studie“ der Friedrich-Ebert-Stiftung die Gespaltenheit der Gesellschaft in eine Mehrheit, die Weltoffenheit, Toleranz und Gleichwertigkeit will, und eine nicht ganz kleine Minderheit, die Abschottung, nationale Rückbesinnung und Ungleichwertigkeit fordert. Angst- und Bedrohungsrhetorik bezogen auf Zugewanderte, so die Befundlage, befördern die Vorbehalte dieser Minderheit, erzeugen Aufmerksamkeit und können die Attraktivität populistischer Inhalte weiter erhöhen. Die Ergebnisse der letzten Wahlen, das Erstarken des Populismus haben dies bestätigt.

Und vergessen wir nicht: 99,9 Prozent der Jugendlichen haben Zugang zum Internet. Neue Kommunikationsmedien bestimmen ihre Lebenswelt. Soziale Netzwerke werden gerade für junge Menschen zunehmend zum zentralen Ort auch der politischen Kommunikation. Die Politisierung, die politische Meinungsbildung junger Menschen erfolgt mehr denn je abseits vom traditionellen Politikbetrieb. Populisten haben das längst begriffen.

Für die politische Bildung in der Schule bedeutet das: Das Einbeziehen von sozialen Netzwerken, die konstruktive Auseinandersetzung mit ihnen, ist dringend geboten. Politische Bildung sollte also an der gesellschaftlichen Realität und der ganz konkreten Lebenswirklichkeit junger Menschen ansetzen. Wenn ihr das gelingt, kann der Populismus in Idee und Wirkung entschlüsselt und zurückgewiesen werden. Und damit ihr das zukünftig gelingt, muss sie deutlich gestärkt werden – nicht nur, aber auch in der Schule.

Vorschläge dazu findet man in den Beiträgen der Broschüre, veröffentlicht von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin.

 [ #SCHULtopia ]⇒ 
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INHALT
Vorwort
10 Punkte
Frank Decker: Was ist Populismus?
Caren Marks: Stärkung von Demokratie und Toleranz
Sabine Achour: Im Zeitalter des Rechtspopulismus: Quo vadis,
politische Bildung?
Wolfgang Sander: Wo steht die schulische politische Bildung?
Probleme, Entwicklungen, neue Themen – ein Überblick
Rabih Merei: „Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden“
Boris Angerer, Götz Bieber, Michael Rump-Räuber: Politische
Bildung – Unterrichtsfach und Querschnittsaufgabe
Gabi Elverich: Zeitgemäße Ansätze politischer Bildung in der Schule
angesichts rechtspopulistischer Tendenzen
Felix Meißner und Vincent Villwock: Politische Bildung am
Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium, Berlin

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