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Sonntag, 17. September 2017

[ #gesundheit ] WHO-Standards für die Sexualaufklärung in Europa

Die “Standards for Sexuality Education in Europe” wurden gemeinsam von dem WHO Regionalbüro für Europa und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in enger Kooperation mit einer 20-köpfigen Expertengruppe aus neun europäischen Ländern erarbeitet. Sie sollen für alle europäischen WHO-Mitgliedsstaaten gelten.

Die Standards wurden als Reaktion auf große Qualitätsunterschiede im Bereich der schulischen Sexualaufklärung entwickelt. In vielen Ländern im europäischen Raum konzentriert sich die Sexualaufklärung in der Schule auf die reine Vermittlung von biologischen Fakten; soziale und psychologische Aspekte sowie die Vermittlung von Kommunikations- und Verhandlungsfähigkeiten werden hierbei vernachlässigt. Diese einseitige Ausrichtung und mangelnde Qualität der Sexualaufklärung hat negative Folgen für die Jugendlichen: Viele Länder verzeichnen einen Zuwachs von sexuell übertragbaren Infektionen sowie hohe Raten an Teenangerschwangerschaften.

Die „Standards für die Sexualaufklärung“ umfassen eine allgemeine Einführung in die Bedeutung schulischer Sexualaufklärung und der zugrundeliegenden Konzepte. Außerdem informiert eine umfangreiche Übersicht darüber, welche Themen im Lehrplan für die jeweilige Altersgruppe abgedeckt sein sollten. Das besondere an dieser Matrix ist, dass sie über die Themen hinaus aufzeigt, welche Kompetenzen Kinder und Jugendliche erwerben sollten und welche Werthaltungen zu fördern sind. Die Standards basieren auf einem positiven Verständnis von Sexualität, die sie als Teil der physischen und psychischen Gesundheit verstehen. Themen wie Liebe, erfüllende Partnerschaft, körperliches Wohlbefinden, aber auch HIV/Aids, ungewollte Schwangerschaften und sexuelle Gewalt sind eingebettet in eine ganzheitliche Aufklärung, die die Selbstbestimmung des Menschen und die Verantwortung für sich selbst und den anderen in den Mittelpunkt stellt.

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Schnellinformation durch Inhaltsverzeichnis
Vorwort 5
Teil 1: Einführung 9
1. Hintergrund und Zielsetzung 9
1.1 Schulische und außerschulische Sexualaufklärung 10
1.2 Historischer Kontext der schulischen Sexualaufklärung 11
1.3 Entwicklung der schulischen Sexualaufklärung in Europa 12
1.4 Vielfalt der sexualpädagogischen Ansätze in Europa 13
1.5 Europa im globalen Kontext 15
1.6 Internationale Initiativen zur Sexualaufklärung 16
2. Sexualität, sexuelle Gesundheit und Sexualaufklärung –
Definitionen und Konzepte 18
3. Grundlagen der Sexualaufklärung 24
3.1 Grundsätzliche Überlegungen zur Sexualaufklärung 24
3.2 Psychosexuelle Entwicklung von Kindern 25
4. Grundsätze und Ziele der Sexualaufklärung 31
5. Zielgruppen und Partner der Sexualaufklärung 32
6. Wie kann Sexualaufklärung gelingen? -
Rahmenbedingungen und Anforderungen 33
6.1 Sieben Merkmale der Sexualaufklärung 33
6.2 Qualifi kation der pädagogischen Fachkräfte 35
Teil 2: Matrix Sexualaufklärung 37
1. Einführung 37
1.1 Hintergrundinformationen 37
1.2 Bedeutung von Hilfesystemen 38
1.3 Warum bereits vor dem vierten Lebensjahr mit der Sexualaufklärung
begonnen werden sollte 39
1.4 Erläuterungen zur Matrix 40
2. Matrix 41
Bibliographie 55
A. Zitierte Literatur 55
B. Wissenschaftliche Literatur zur psychosexuellen Entwicklung von Kindern 58
C. Curricula und Lehrbücher 62
D. Webangebote 65

1 Kommentar:

  1. Ein Buch, dass sich der Sexualaufklärung meiner Meinung nach super annimmt und extrem ehrlich zu sein scheint, ist "Den Geheimcode des Körpers kennen“ von dem Autor Harri Wettstein. Also wer sein Körper so richtig kennen lernen möchte, sollte sich mit dem Werk mal auseinander gesetzt haben.

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