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Dienstag, 15. November 2016

[ #medienkompetenz ] Erziehung in der Wohlstandsgesellschaft: Aufwachsen mit Konsum und Medien

„Der hauptsächliche Wandel der Kindheit im 20. Jahrhundert ist nicht der zur Reformpädagogik, sondern der zur kommerziellen Kindheit”  -  Medienpädagogische Ratschläge sind kaum alltagstauglich.

Eltern erleben gegenwärtig eine immer stärker werdende Diskrepanz zwischen pädagogischen Ansprüchen an die Erziehung und der Alltagswelt von Kindern und Eltern. Die Publikation der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) setzt sich mit der immer stärker werdenden Diskrepanz zwischen pädagogischen Ansprüchen an Erziehung und der Alltagswelt von Kindern und Eltern auseinander.

Verglichen mit früheren Generationen haben sich die Bedingungen des Aufwachsens für heutige Kinder und Jugendliche stark verändert, heißt es weiter. Konsum und Medien seien zu einem festen Bestandteil ihres Alltages geworden. 83Prozen der Eltern versuchen zwar Einfluss auf die Mediennutzung ihres Kindes zu nehmen, doch im Alltag schaffen es viele nicht. Oft beginnen die Schwierigkeiten allein schon mit den zeitlichen Anforderungen des Berufslebens an beide Elternteile.

Diese Ambivalenzen sind Gegenstand der vorliegenden KAS-Publikation. Namhafte Autorinnen und Autoren thematisieren unter anderem die veränderte Kindheit in der heutigen Konsumwelt, Gesundheitsfragen bei der Mediennutzung sowie die Rolle der sozialen Netzwerke.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
  • Eltern erleben heute eine zunehmende Diskrepanz zwischen pädagogischen Ansprüchen und der Alltagswelt von Kindern und Eltern
  • Konsum und Medien sind keine Größen, die aus der Kindheit wieder verschwinden werden. Sie nehmen zukünftig noch eine größere Rolle ein in der Kindheit und Jugend.
  • Eltern erfahren ein Erziehungsparadoxon: Sie ermöglichen ihren Kindern Konsum und Medien, müssen im Alltag die Erfahrung machen, dass sie diese kaum begrenzen können.
  • Mit der Kommerzialisierung der Kindheit schwinden die Grenzen zwischen Kindern/Jugendlichen und Erwachsenen.
  • Eltern erleben einen zunehmenden Kontrollverlust durch den Medienkonsum ihrer Kinder.
  • Kinder wollen nicht nur gefördert, sondern auch gefordert werden.
  • Medienpädagogische Ratschläge sind kaum alltagstauglich.
Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). Die Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. (KAS) ist eine konservative  parteinahe Stiftung der Christlich Demokratischen Union, mit Rechtsform eines eingetragenen Vereins und Sitz in Sankt Augustin. Derzeitiger Vorsitzender ist der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments Hans-Gert Pöttering, Generalsekretär ist der ehemalige Staatssekretär im Bundesbildungsministerium Michael Thielen.

[SCHULtopia]⇒


Lohnt sich ein Download? Ein klärender Blick auf das Inhaltsverzeichis:

7 | VORWORT
9 | EINLEITUNG Aufwachsen mit Konsum und Medien als Herausforderung für die heutige Erziehung Christine Henry-Huthmacher
17 | KONSUMWELT UND VERÄNDERTE KINDHEIT
18 | KINDER UND KONSUM
Gerlinde Unverzagt
27 | DIE VERÄNDERUNGEN DER KINDHEIT
Wilhelm Haumann
36 | DIE EVENTISIERTE KINDHEIT
Verändertes Verständnis vom Kind und seine Folgen
Marie-Luise Lewicki
43 | ERZIEHUNG ALS VERHANDLUNG
Jürgen Oelkers
58 | KINDER VON HEUTE ALTERN FRÜHER
Susanne Gaschke
65 | MANGEL IM ÜBERFLUSS
Das Problem des Mithaltens der Jungen Menschen in benachteiligten Familien
Gerda Holz | Claudia Laubstein
77 | GESUNDHEIT IN ZEITEN VON KONSUM UND MEDIEN
78 | AUSWIRKUNGEN VON AN KINDER GERICHTETE TV-WERBUNG FÜR UNGESUNDE NAHRUNGSMITTEL
Manfred Spitzer
88 | NUTZUNGSMUSTER ELEKTRONISCHER MEDIEN UND ZUSAMMENHÄNGE MIT DER GESUNDHEIT VON KINDERN UND JUGENDLICHEN
Robert Schlack
101 | IM VISIER DER LEBENSMITTELINDUSTRIE: KLEINKINDER BIS DREI JAHRE
Ulrike Becker | Angela Clausen | Gabriele Graf
111 | MEDIENWELT UND SOZIALISIATION
112 | MEDIENNUTZUNG: DAUERKONFLIKTE ZWISCHEN KINDERN UND ELTERN
Wilhelm Haumann
121 | DIE FASZINATION DER TV-WELTEN UND DAS DILEMMA DER SCHULE
Joachim Kutschke
132 | WIR „UNHEIMLICHEN” ERZIEHER
Das Unterhaltungsfernsehen als Wertevermittler
Wolf Bauer
138 | SOZIALE NETZWERKE ALS NEUER RAUM DER SOZIALISATION?
Thomas Rathgeb
147 | WAS WIRD HIER GESPIELT?
Computerspiele und aggressives VerhaltenPaul L. Plener | Jörg M. Fegert
157 | GLOSSE
Über Jungs mit Abitur, aber ohne Energie: „Es ist so, als ob jemand den Stecker herausgezogen hätte.”
Harald Martenstein
159 | MIT DISZIPLIN UND LEISTUNGSDRUCK
Inge Kloepfer
171 | PERSPEKTIVWECHSEL
172 | FAULE ELTERN – GLÜCKLICHE FAMILIE
Elisabeth Hoffmann
181 | HERAUSGEBERINNEN, AUTORINNEN UND AUTOREN
183 | ANSPRECHPARTNERINNEN IN DER KONRAD-ADENAUER-STIFTUNG

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